
Mit Energiewende und Digitalisierung wachsen die Anforderungen an e-handwerkliche Fachkräfte. Denn Systeme und Komponenten werden immer komplexer; zudem braucht es zunehmend gewerkeübergreifendes Know-how und Kompetenzen im Bereich der Vernetzung. Qualifikationen, die der jüngste e-handwerkliche Nachwuchs mitbringt. Das zeigten die 74. Deutschen Meisterschaften in den E-Handwerken, die vom 13. Bis 15. November 2025 in Oldenburg stattfanden und bei denen 43 Teilnehmende – jeder davon bereits Bester seines Bundeslandes – gegeneinander antraten, um auf Bundesebene die Besten der Besten in den fünf e-handwerklichen Berufen zu ermitteln.
Insgesamt 43 Teilnehmende – darunter auch fünf E-Handwerkerinnen – waren dazu nach Oldenburg gereist und hatten sich im Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik (BFE) zwei Tage lang Prüfungsaufgaben gestellt. Am Samstag (15.11.) wurden dann die jeweils drei Besten pro Beruf vom Prüfungsausschuss ermittelt und am Abend im Rahmen eines großen Festabends in der Weser-Ems-Halle bekanntgegeben.
Nach der Neuordnung der e-handwerklichen Berufe im Jahr 2021 umfassten die diesjährigen Meisterschaften erstmals fünf Berufe, darunter auch der/die neu geschaffene „Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration“ (GSI). Bewertet wurde allerdings in sechs Disziplinen, da der/die „Informationselektroniker/-in“ in die Einsatzgebiete „Gefahrenmelde- und Telekommunikationstechnik“ sowie „Büro- und Breitbandtechnik“ unterteilt worden war.
Die sechs Goldmedaillen-Gewinner 2025:
Zum Festabend hatten sich rund 250 Gäste – Freunde und Angehörige der Teilnehmenden, Vertreter der Ausbildungsbetriebe, der e-handwerklichen Organisation und Sponsoren aus Elektroindustrie und -Großhandel – in der Weser-Ems-Halle versammelt, um gemeinsam die Finalisten und deren Leistungen zu feiern. Moderiert wurde die Gala von einem bewährten Team: BFE-Direktor Thorsten Janßen und Tobias Krügener, BFE-Absolvent und frisch gebackener Elektrotechnikermeister. Beide führten die Gäste durch einen kurzweiligen Abend, bei dem der Nachwuchs im Mittelpunkt stand.
Feierlich eröffnet wurde der Abend von Karsten Krügener. Der Vizepräsident des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) und Landesinnungsmeister des Landesinnungsverbandes für Elektro- und Informationstechnik Niedersachsen / Bremen sprach den Teilnehmenden gleich vorweg ein großes Lob aus: „Bei Ihnen, das haben Sie in den vergangenen zwei Tagen hier in Oldenburg gezeigt, ist die Zukunft der E-Handwerke in den besten Händen!“ Jeder Finalist habe als Landessieger bereits bewiesen, dass sie bzw. er zu den Besten des aktuellen Ausbildungsjahres gehöre und sei damit ein Aushängeschild für die e-handwerkliche Ausbildung. Darin war Krügener sich mit Stefanie Seyfarth, der stellvertretenden Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Oldenburg, einig. Krügener betonte darüber hinaus, dass es dem Nachwuchs dank Energiewende und Digitalisierung nicht an Herausforderungen und Aufgaben sowie an Karriereoptionen mangeln werde. Denn, so Krügener: „Im E-Handwerk zu arbeiten, ist zukunftssicher.“
Dr. Philipp Dehn, Vorstand der Dehn SE, ersetze seine vorbereitete Rede kurzerhand durch eine spontane Laudatio. Darin betonte er, dass Dehn ebenfalls ein Handwerksunternehmen sei. Mit Verweis auf die während der Pandemie erbaute neue Niederlassung von Dehn brach er mit den Worten, „Man kann auch in Deutschland mit qualifizierten Fachkräften Hochtechnologie machen“, eine Lanze für das Unternehmertum.
Hoch emotional waren auch die O-Töne, die Janßen und Krügener im Anschluss an diesen Vortrag bei Teilnehmenden des Wettbewerbs, deren Angehörigen und Ausbildungsbetrieben einholten. Diese reichten vom begeisterten „Es war aufregend. Es war anstrengend. Es war cool. Das vergisst man so schnell nicht“ einer Teilnehmerin über ein Dankeschön eines Ausbildungsbetriebs an die Organisatoren des Abends für die Anerkennung der Ausbildungsleistung bis hin zu einem überwältigten „Danke, mein Sohn, für diesen Abend“ vom Vater eines Teilnehmers.
Insgesamt überreichten Schirmherr Dr. Philipp Dehn und Karsten Krügener an diesem Abend sechs Gold-, sechs Silber- und fünf Bronzemedaillen. Von insgesamt fünf weiblichen Finalisten konnten sich stolze drei Medaillen sichern – neben Informationselektronikerin Cara Enders und Automatisierungs- und Systemtechnikerin Lara Wenskowski, die Gold holten, war das Bronze-Medaillengewinnerin Lea-Louise Bultmann (Informationselektronikerin Einsatzgebiet Büro- und Breitbandtechnik). Leistungen, die zeigen: Die E-Handwerke der Zukunft haben auch ein weibliches Gesicht!
Ganz besonders konnte sich ein Goldmedaillengewinner freuen: Linus Emmering, der als bester Elektroniker Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik die E-Handwerke 2027 bei den europäischen Berufe-Meisterschaften, den EuroSkills, in Düsseldorf vertreten darf.
Weiterer Höhepunkt ist die Verleihung des Titels „E-Meister des Jahres“. Dieser ging 2025 an Leon Polik, Elektrotechnikermeister und Junior-Geschäftsführer bei der Paul Müller Elektrotechnik GmbH in Eisingen, der im Rahmen des Auszubildenden-Votings die meisten Stimmen auf sich hatte vereinen können und der sich über diese Anerkennung seines Einsatzes freute.
Gewürdigt wurde auch die Arbeit des Bewertungsausschusses und von EuroSkills-Trainer Ralph Saßmannshausen, ohne deren ehrenamtliches Engagement weder die Deutschen Meisterschaften noch die e-handwerkliche Beteiligung bei den EuroSkills denkbar wären.
Der ZVEH dankt allen Sponsoren der Deutschen Meisterschaften im Elektrohandwerk. Karsten Krügener betonte: „Ohne Ihre wertvolle Unterstützung kann dieser Abend nicht stattfinden. Sie sind für uns jedoch nicht nur Sponsoren. Wir betrachten Sie als Investoren in den handwerklichen Nachwuchs, denn unser aller Zukunft hängt davon ab, dass wir qualifizierte junge Menschen für die Branche begeistern.“
Alle Teilnehmenden der „Deutschen Meisterschaften in den E-Handwerken“ erhalten einen Gutschein des BFE über 500 Euro, der im Rahmen einer Meisterausbildung eingelöst werden kann. Die Erstplatzierten konnten sich zusätzlich über einen für Weiterbildungsmaßnahmen nutzbaren Gutschein des Nachwuchsfördervereins über 1.000 Euro freuen. Die Zweitplatzierten erhielten einen Weiterbildungszuschuss in Höhe von 800 Euro, die Drittplatzierten in Höhe von 600 Euro.
Für die Goldmedaillengewinner gab es aus dem Hause Dehn ein iPad und einen Werkzeugkoffer der Firma Haupa GmbH & Co. KG sowie ein Jahresabo der Fachzeitschrift „de – das Elektrohandwerk“ beziehungsweise „ema – Elektrische Maschinen“. Linus Emmering als bester Elektroniker Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik erhielt zudem eine DDScad-Software von Graphisoft, einen Gutschein für einen KNX-Grundkurs mit Zertifizierungsprüfung bei Jung sowie eine Einladung zur D-A-CH-Normen-Tagung der DKE in der Schweiz. Tobias Wieland als Goldmedaillengewinner im Bereich „Gebäudesystemintegration“ konnte einen Smart Visual Server der Firma Jung und einen Gutschein für eine von KNX gesponsorte ETS Home Lizenz mit nach Hause nehmen. Alle anderen Teilnehmer in diesem Bereich erhielten noch eine ETS Lite Online Lizenz.
Die Silbermedaillen Träger/-innen konnten sich über eine von Dehn gesponserte Apple Watch und eine „Mystery Box“ von Cimco freuen. Auf Bronzemedaillengewinner/-innen warteten von Dehn gesponserte AirPods.

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